Margrit Klinger und der "Tag der Deutschen bei der Leichtathletik-EM 1982"

  31.08.2022    HLV 75 Jahre HLV
Die hessische Ausnahmeathletin des TV Obersuhl Margrit Klinger gewann damals bei der EM ’82 in 1:57,22 min 800m-Bronze. Die vom damaligen Bundestrainer Günther Schlosser trainierte Mittelstrecklerin und insgesamt siebenmalige Deutsche Meisterin erinnert sich zurück:

„Tag der Deutschen bei der Leichtathletik-EM 1982“

Mit dieser Überschrift wurde über meinen Lauf in der Presse berichtet, denn an diesem Tag gewannen Ulrike Meyfarth, Hans-Peter Ferner, Harald Schmid, Jürgen Hingsen und ich Medaillen bei der Europameisterschaft 1982 in Athen.

Nach Platz eins im Vorlauf und Platz zwei mit persönlicher Bestzeit im Zwischenlauf erreichte ich mühelos den Endlauf über 800 m. Das Finale bekam hier ein sportpolitisches Etikett angehängt. Als einzige Westeuropäerin schlug ich mich mit sieben Gegnerinnen aus dem Ostblock herum. Während die spätere Erst- und Zweitplatzierte aus der UDSSR von der Spitze das Tempo bestimmten, erreichte ich als krasse Außenseiterin den Bronzerang. Hier verbesserte ich den elf Jahre alten Deutschen Rekord der Olympiasiegerin von 1972 Hildegard Falck um 1,2sec. und meine Bestzeit um ganze 2sec. Auf der Zielgeraden konnte ich dabei meine hervorragenden Spurtqualitäten ausspielen, in dem ich mich von Platz 6 auf Platz 3 vorkämpfte. Die Läuferinnen aus der DDR, Polen und Rumänien hatten auf den letzten 50m keine Chance und ich konnte sogar noch einen Vorsprung von 7 Zehntel auf die Viertplatzierte herauslaufen.

Mit dieser Zeit wurde ich 3 Jahre lang als beste 800 m-Läuferin der sogenannten „westlichen Hemisphäre“ geführt.

Noch heute erfüllt es mich mit Stolz, wenn ich an meine Sternstunde bei den Europameisterschaften von Athen zurückblicke.

erstellt von Margrit Klinger

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