Die HM Darmstadt am 1. Tag (Männer & MU18)

  11.06.2022    Leistungssport Wettkampfsport
Eintracht-Sprinter zünden Staffel-Rakete und stürmen auf Platz vier im DLV-Ranking - konstanter Gegenwind macht schnelle Einzelzeiten über 100 Meter unmöglich - in vielen Disziplinen durchwachsenes Leistungsniveau

Vom Winde verweht waren alle Sprintzeiten bei den hessischen Meisterschaften (Aktive & U18) in Darmstadt. Richtig gute Zeiten waren schlichtweg unmöglich. Im Endlauf der Männer blies den acht Finalisten eine stramme Brise von - 2,6 m/sec. entgegen. Kein Wunder, dass gerade einmal drei Sprinter knapp unter der Marke von elf Sekunden blieben. Am Ende gab es sogar ein totes Rennen - eher selten bei Meisterschaften.

Routinier Florian Daum (Eintracht Frankfurt) und Nachwuchsmann Juan-Sebastian Kleta (TV Gelnhausen/U20) teilten sich mit 10,88 Sekunden den HM-Titel. Beide waren im Zwischenlauf, bei weniger Gegenwind, mit 10,80 bzw. 10,82 Sekunden ein wenig flotter unterwegs. Philip Hennemuth (Eintracht) holte mit 10,94 Sekunden (ZL 10,83) die Bronzemedaille. Das war es dann aber auch schon mit den Zehner-Zeiten.

Das wertvollste Resultat der Veranstaltung ging auf das Konto der flotten Jungs der Eintracht. 100-Meter-Sieger Florian lief die Staffel über 4x100 Meter an, der an Philip Hennemuth übergab. Lennard Wagner und Daniel Borchard ergänzten die Truppe und machten auf den beiden anderen Teilstücken ebenfalls alles richtig. Mit hervorragenden 40,92 Sekunden sicherten sich die Adlerträger den vierten Platz in der deutschen Jahresbestenliste. Der TV Gelnhausen (Richter, Kleta, Boeddinghaus, Kratz) wurde mit 42,03 Sekunden gestoppt.

Auf der Stadionrunde wurde Johannes Nortmeyer (LG Bad Soden-Sulzbach-Neuenhain) in guten 47,98 Sekunden seiner Favoritenrolle gerecht. Finn Kohlenbach vom Königsteiner LV (und im ersten U20-Jahr) erkämpfte mit 49,12 Sekunden die Vizemeisterschaft. Eric Herbert (Eintracht Frankfurt) komplettierte nach 49,30 Sekunden das Podium.

In Abwesenheit der kompletten hessischen Mittelstreckler-Elite reichten Tobias Schulz (LC Diabü Eschenburg) eher entspannte 1:59,66 Minuten zum Sieg. Julius Martiny (SSC Hanau-Rodenbach) konnte sich nach 2:00,26 Minute über seine zweite HM-Medaille freuen. Rund vier Stunden zuvor wurde der Rodenbach bereits „Vize“ über die 5000 Meter (15:32,37 min.), hatte also schon ein paar Runden in den Beinen. Die Entscheidung über die zwölfeinhalb Runden war eine knappe Angelegenheit. Sieger Marc Bunzendahl (VfL Altenstadt) hatte nämlich lediglich 0,32 Sekunden Vorsprung.

Philipp Heckmann (Eintracht Frankfurt) hatte keine Probleme, sich bei der Höhenjagd mit 2,10 Metern gegen den U20er Valentin Schomburg/1,96 m) durchzusetzen. Seine dritte HM-Medaille holte sich Juan-Sebastian Kleta beim Weitsprung. Bis zu seinem fünften Versuch lag der TVGler mit zuvor erzielten 6,50 Metern noch auf dem Silberrang. Dann ging es ein ganzes Stücke weiter. Mit 6,87 Metern verdrängte Kleta den Wiesbadener Luca Kunkel (6,81 m) noch von der Spitze.

Jonathan Pflüger (LAV Kassel) ließ den Diskus auf 43,52 Meter fliegen und konnte damit M30-Senior Carsten Flynn (WLV/41,50 m) auf Abstand halten.Beim Kugelstoßen ging der Titel mit 16,26 Metern an Tobias Kretzschmar (LAZ Gießen). Maximilian Lanz (LAZ Bruchköbel) musste mit HM-Silber (16,02 m) zufrieden sein.

Beim Nachwuchs trennten die beiden schnellsten Sprinter lediglich 0,01 Sekunden. Elias Stork (Wiesbadener LV/11,36 sec.) und Tom Bengel (TV Windecken/11,37 sec.) blieben nur knapp über dem DM-Limit für Ulm. Überhaupt keine Probleme mit der erneuten Norm-Unterbietung  für die nationalen Titelkämpfe hatte Erik Schmerler (TV Groß-Gerau) mit seiner neuen 400-Meter-Bestzeit von 50,11 Sekunden Selbstvertrauen tankte. Über die 800 Meter tat Louis Buschbeck (Königsteiner LV) nicht mehr als nötig, um sich in einem langsamen Taktik-Rennen in 2:02,33 Minuten den Titel zu sichern. Den erwarteten Doppelsieg mit Kugel (18,05 m) und Diskus (51,79 m) feierte Luis Andre von der MT Melsungen. Nach seinen 15,86 Meter im Kugelring kann nun auch Noah Bornmann (LG OVAG Friedberg-Fauerbach) für die „Deutschen“ planen. Zehnkämpfer Feliks Merkel (WLV) setzte sich im Hochsprung mit überquerten glatten zwei Metern gegen Julian Eufinger (TG Camberg/1,92 m) durch. Das zweite HM-Gold an diesem Tag gab es für Feliks nach 6,66 Metern beim Weitsprung.

erstellt von Text & Foto: Jens Priedemuth

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