Hessen-Power in Dessau - Hawa Jalloh zeigt zwei ganz schnelle Hürdenrennen und unterbietet gleich zweimal die WM-Norm für Cali.

  30.05.2022    Leistungssport Wettkampfsport

Tolle Stimmung bei der 24. Auflage des „Anhalt Meetings“ in Dessau beflügelte die Starter im Paul-Greifzu-Stadion. Auch Hawa Jalloh münzte die Anfeuerung von der vollbesetzten Tribüne in ganz schnelle Zeiten um. Im ersten von zwei Vorläufen stürmte die Athletin vom Wiesbadener LV auf der Außenbahn bei leichtem Gegenwind (- 0,3 m/sec.) in tollen 13,41 Sekunden als Zweite zu einer neuen Bestzeit und ganz locker zur WM-Norm (U20) für Cali, die bei 13,70 Sekunden steht. Nur die favorisierte Irin Sarah Lavin war mit 13,19 Sekunden schneller unterwegs.

Im Finale bestätigte der Schützling von Trainer Thorsten Groß dann die Leistung aus der ersten Runde. Auch hier gab es wieder einen leichten Gegenwind. Mit 13,45 Sekunden war die U20-Athletin aus Wiesbaden als Vierte schnellste Deutsche im Feld und zeigte auch Monika Zapalska (TV Wattenscheid/13,58 sec.) die Hacken. Die drei Podiums-Plätze gingen an Sarah Lavin (IRL/13,00 sec.), Klaudia Wojtunik (POL/13,26 sec.) sowie Helena Jiranova (TCH/13,35 sec.).

Die Stadionuhr zeigte fast 21 Uhr an, als sich bei mittlerweile recht frischen Temperaturen Holly Okuku auf ihren Start im zweiten Zeitlauf über 200 Meter vorbereitete. Gutes Aufwärmen war also angesagt, um sich keine muskuläre Verletzung einzufangen. Das klappte bei der U18-Athletin im Trikot von GSV Eintracht Baunatal wohl bestens. Mit 23,84 Sekunden gewann Holly den Lauf klar vor der Finnin Milja Thureson (24,04 sec.) und wurde am Ende als mit Abstand jüngste Starterin über die 200 Meter Gesamtvierte. Auf der halben Stadionrunde konnte sich die Polin Nikola Horowska mit glatten 23 Sekunden in die Siegerinnen-Liste eintragen. Okukua unterbot mit ihrer Zeit erneut problemlos die Norm von 24,20 Sekunden für die U18-Europameisterschaften in Jerusalem.

Nach über sechs Monaten Wettkampf-Abstinenz meldete sich Marvin Heinrich (Eintracht Frankfurt) in der Szene zurück. Der Adlerträger beendete die 800 Meter nach 1:47,24 Minuten als Siebter. „Das war ganz schön hart. Ich bin ziemlich platt, freue mich aber, wieder Wettkämpfe laufen zu können“, verriet der Mittelstreckler kurz nach dem Rennen. Die Zuschauer sahen hier einen ziemlich flotten 800er, der mit einem neuen Meeting-Rekord endete. Der Niederländer Tony van Diepen jubelte nach 1:45,30 Minuten, hatte er damit doch die bereits sechs Jahre alte Marke des Franzosen Pierre-Ambroise Bosse (1:45,50 min.) aus der Statistik getilgt. Hinter van Diepen sicherten sich die beiden Polen Michal Rozmys (1:45,39 min.) sowie Mateusz Borkowski (1:45,88 min.) die nächsten Plätze.

Einen guten Ruf als Tempomacher hat sich mittlerweile Lukas Abele erarbeitet. Der Mittelstreckler im Trikot des SSC Hanau-Rodenbach machte über die 1500 Meter bis zur 1000er Marke eine prima Job, den Daniel Munguti für eine gute Zeit nutzte. Der Mann aus Kenia setzte sich in 3:37,87 Minuten gegen Filip Sasinek (CZE/3:38,76 min.) durch.

Starke Leistungen gab es in der Bauhaus-Stadt auch noch durch Julian Weber (USC Mainz) im Speerwerfen (85,02 m), Yupun Abeykoon Mudiyanselage (Sri Lanka) über 100 Meter (10,06 sec.) sowie Natalia Kaczmarek (POL/51,23 sec.) auf der Stadionrunde.

erstellt von Text & Fotos: Jens Priedemuth

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