Der Bundesstützpunkt Frankfurt am Main im Aufwind

  03.05.2018    Leistungssport Verbandsnews

Es tut sich was am Bundesstützpunkt Frankfurt am Main. Dies wurde unter anderem mit dem Sportfest deutlich, das am 1. Mai auf dem BSP-Areal in der Hahnstraße stattfand. Eingeladen hatte die LG Eintracht Frankfurt. Möglich wurde das Sportfest, weil gewaltig investiert worden ist: Das Wurfhaus des Hessischen Leichtathletik-Verbandes (HLV) wurde um weitere Räume erweitert und auf der Wallanlage ist ein Domizil für die Eintracht sowie den Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) entstanden. Zudem konnte endlich die Ausstattung erweitert werden. Parallel zu diesen Investitionen der Stadt Frankfurt am Main wird wenige Abfahrten entfernt an der Leichtathletik-Halle in Kalbach der zweite große Schritt zum Update des BSP gegangen: Dort investieren die Stadt Frankfurt, das Land Hessen und der Bund mehrere Millionen Euro in die Renovierung des Daches und der Fassade. In der Summe eine gewaltige Herausforderung für alle Beteiligten, da das Design unbedingt erhalten werden soll.

Viel Arbeit auch für den HLV und das dortige Team Leistungssport. „Wir haben uns auf die Fahnen geschrieben, unseren Athleten das Umfeld zu bieten, das erforderlich ist, um ihr individuelles Leistungsoptimum zu entwickeln und abzurufen“, sagt BSP-Koordinator Carsten Ebert, zugleich HLV-Referent Leistungssport. Die aktuell gute Personalsituation mit Bundestrainern, Landestrainern und Heimtrainern soll gefestigt und ausgebaut werden.

Aus einer Vision, die gemeinsam im Team erarbeitet wurde, werden Ziele und Maßnahmen abgeleitet, Strukturen und Prozesse gestaltet. Dazu gehört, dass in Hessen acht Talentstützpunkte gebildet worden sind, in denen die Elemente Lehrer/Trainer, E-Kader und Anschlusskader gebündelt werden sollen, um den Fokus noch stärker auf die Nachwuchsentwicklung zu legen. Im Mittelpunkt steht also immer der Athlet. Eng verzahnt ist das Handeln mit dem Landesprogramm „Talentsuche – Talentförderung“ des Hessischen Kultusministeriums (HKM), dem wichtigsten Partner: Elf Lehrer/Trainer- Stellen werden vom HKM finanziert und mit einem kleinen Anteil des Verbandes und der örtlichen Vereine ergänzt.

Aktuell befindet sich Hessen im nationalen Vergleich der Bundesstützpunkte bereits im oberen Drittel. Nimmt man den Nachwuchskader 2 hinzu, rückt man nach ganz vorne. Dieses Pfund soll perspektivisch genutzt werden. Aktuell werden wir den BSP Wurf und wohl auch den BSP Sprung verlieren.

Mit dem Olympiastützpunkt (OSP) Hessen und seinem Leiter Werner Schaefer haben wir das Kompetenzzentrum horizontale Sprünge für den DLV quasi mit im Boot sitzen und die LG Eintracht Frankfurt hat durch Abteilungsleiter Wolfram Tröger signalisiert, dass die Rückgewinnung des Blockes Wurf gemeinsam angegangen werden soll. Mit dem Hammerwurf sind wir schon gut aufgestellt und haben mit Cheftrainerin Regine Isele eine Mitarbeiterin, die zu 50 Prozent im OSP als wissenschaftliche Mitarbeiterin - unter anderem für den Hammerwurf - beschäftigt ist. Eine absolute Glückskonstellation.

Die weiteren Trainer am BSP mit Volker Beck, David Corell, Robert Schieferer und Dominic Ullrich im Bereich Sprint/Hürden, Katrin Dörre- Heinig, Wolfgang Heinig, Georg Schmidt, Georg Lehrer und Benjamin Stalf im Lauf sowie Jürgen Sammert und Philipp Schlesinger im Mehrkampf bilden eine gute strukturelle Organisation. Erweitert wird das aktuell um den Cheftrainer Weit-/Dreisprung am Landesstützpunkt Wiesbaden, Peter Rouhi. Auch hier sollen Akzente gesetzt und die Entwicklung der Sportart vorangetrieben werden. Etwa mit Infrastrukturverbesserungen vor Ort.

HLV-Präsidentin Anja Wolf-Blanke hat über viele Jahre den Leistungssport nicht nur begleitet, sondern geprägt und an den entscheidenden Stellschrauben gedreht. Allein die jahrelange finanzielle Belastung durch das verbandseigene Wurfhaus ist ein Posten, der andernorts nicht geleistet werden muss. Dort sind diese Leistungen sozusagen "kostenfrei" vor der Haustür.

Der Leistungssport in Hessen steht richtig gut da – dank des partnerschaftlichen Engagements des Sportlands Hessen, dem OSP, dem Landessportbund Hessen, der Stiftung Sporthilfe Hessen, dem Leichtathletik-Förderverein Hessen, der Stadt Frankfurt und den Spitzensport treibenden Vereinen. Doch es soll weiter vorwärts gehen – Olympia 2020 in Tokio ist die nächste Zwischenstation. Die Gedankenspiele gehen aber bereits über das Jahr 2032 hinaus.

erstellt von Martin Rumpf, HLV-Vizepräsident Leistungssport

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