Daniel Sturma: Zweitschnellster Hobbyläufer Deutschlands

  25.01.2019    Wettkampfsport

Michael Pohl hat sich mehrfach als schnellsten Hobbyläufer Deutschlands bezeichnet. Für diese These spricht einiges, wenn nicht alles. Der wöchentliche Trainingsumfang des hessischen 100-Meter-Rekordhalters (10,22) und Hallen-WM-Teilnehmers hat auch berufsbedingt und ganz bewusst kein Vollprofi-Niveau - und dennoch ist der 29-Jährige vom Sprintteam Wetzlar schnell, sehr schnell. In Hessen beheimatet ist womöglich auch der zweitschnellste Hobbyläufer Deutschlands. Mit dieser These wagen wir uns einfach mal nach vorne … bis zum Beweis des Gegenteils. Sein Name: Daniel Sturma. 22 Jahre alt, Mathematikstudent und für die LG Eintracht Frankfurt am Start.

Ende Juni 2017 hatte hlv.de das Karriereende von Sturma veröffentlicht, dauerhafte Knieschmerzen machten dem Zehnkämpfer und U20-EM-Teilnehmer 2015 (Platz sechs mit 7.464 Punkten) seinerzeit schwer zu schaffen. „Ich war damals sicher, dass ich keinen Fuß mehr in die Halle setze“, sagt Sturma heute. Gemeint ist das Sportzentrum Martinszehnten in Frankfurt-Kalbach. „Ich habe immer klare Entscheidungen getroffen und wollte keinen Freizeitsport.“ Sturma hat sich in anderen Sportarten probiert, doch so richtig packte ihn nichts. Jedenfalls nicht so wie die Leichtathletik. „Mir hat die Wettkampfatmosphäre gefehlt.“

Aufmerksame Beobachter haben den Studenten bereits in der Hallensaison 2018 wieder sprinten sehen, nach drei Wettkämpfen standen 6,96 Sekunden zu Buche. Im Sommer stoppte ihn dann ein Bänderriss. In diesem Winter ist er wieder da. Bei den hessischen Meisterschaften in seiner Trainingshalle wurde Sturma über 60 Meter Fünfter in 7,03 Sekunden. „Schreiben Sie nicht das Wort Comeback“, sagt er freundlich. „Ich habe Spaß an der Situation.“ Konkret an der Wettkampfsituation. „Eigentlich möchte ich nur Wettkämpfe machen.“

Was natürlich nicht funktionieren würde, er weiß es, doch mit durchschnittlich zwei Trainingseinheiten pro Woche - auch bei seinem Ex-Zehnkampf-Coach Jörg Huppers - bewegt sich Sturma gewiss am unteren Limit. Und in der Woche zwischen dem Hallensportfest in Frankfurt (7,09) und den Hessischen an gleicher Stätte hat er keine einzige Übungseinheit absolviert. Da ist jede Menge Talent im Spiel, aber wohl auch kein Spielraum für deutlich schnellere Zeiten. Dass er bei einer persönlichen Bestzeit von 6,88 Sekunden die DM-Norm (6,90) erreichen wird, glaubt Sturma nicht. Nicht ausgeschlossen ist aber die Teilnahme an den Süddeutschen und der Hochschul-DM.   

erstellt von Uwe Martin

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