Vier Hessen bei der Berglauf-EM in Zermatt

  06.07.2019    Leistungssport Wettkampfsport
Lisa Oed, Sarah Kistner, Dominik Müller und Marius Abele starten für Deutschland

Mit vier Athleten stellt der Hessische Leichtathletik-Verband eine leistungsstarke Auswahl innerhalb des Berglauf-Europameisterschaftsteams, das der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) am Sonntag zu den Titelkämpfen nach Zermatt entsendet. Lisa Oed (SSC Hanau-Rodenbach) und Sarah Kistner (MTV Kronberg) bei den Frauen sowie die U20-Junioren Dominik Müller und Marius Abele (beide SSC) besitzen als "Flachlandtiroler" inmitten der kontinentalen Berglauf-Elite zwar nur Außenseiterchancen, könnten aber nach Aussage des DLV-Berglaufberaters Kurt König durchaus für eine Überraschung sorgen. Zwar sind von den 15 schnellsten Europäerinnen der Berglauf-WM 2018 geich 14 im Feld der 68 Starterinnen gemeldet - darunter auch die Top-Favoritin Andrea Mair (Österreich) - doch mit der amtierenden Deutschen Meisterin Lisa Oed startet immerhin die letztjährige U20-Vizeweltmeisterin erstmals international in der Frauenklasse. "Ich lasse das einfach mal auf mich zukommen und freue mich auf die Herausforderung", erklärte Oed nach ihrem Abschlusstraining im Büdinger Wald, wo sie auf einer Steilpassage mit Treppenstufen die extreme Steigung in Zermatt hinauf zum Riffelberg auf knapp 2600 Meter üNN simulieren konnte. Zuvor weilte sie fünf Tage im Vereinstrainingslager des SSC Hanau-Rodenbach im Allgäu. Dort nahm sie in einer Berghütte am Nebelhorn auf 2000 Metern üNN die für Zermatt notwendige Höhenanpassung vor. "Das Training lief sehr gut, ich habe die Höhenlage von Tag zu Tag besser verkraftet", so Oed, die gemeinsam mit Marius Abele und Dominik Müller trainierte, ehe sie für eine verpflichtende Veranstaltung ihres Medizinstudiums zurück nach Frankfurt fahren musste.Den beiden Junioren Abele und Müller traut Kurt König den Sprung unter die Top ten zu, gemeinsam mit Lukas Bunzel (LG Hildesheim) steht zusätzlich eine vordere Mannschaftsplatzierung im Fokus. "Natürlich ist die Einzelwertung die Hauptmotivation, aber in der Teamwertung wird es richtig spannend", freut sich der amtierende deutsche Cross- und Berglaufmeister Dominik Müller auf seinen Einsatz. Knackpunkt auf der 5,9 Kilometer langen Strecke wird die Höhenlage jenseits der 2300 Meter üNN sein. Die "dünne Luft" erfordert trotz Anpassung eine kluge Renneinteilung, die sowohl Müller als auch sein Vereinskamerad Abele als deutscher Berglauf-Vizemeister und nationaler 10000-Meter-Meister mehrfach bewiesen haben.Für Lisa Oed und auch Sarah Kistner - ehemalige U20-Weltmeisterin im Berglauf - geht es auf der Zehn-Kilometer-Strecke der Frauen insgesamt 1030 Meter hoch, die allerdings ungleichmäßig verteilt sind und abschnittsweise Steigungen bis zu 25 Prozent bedeuten. Im Normalfall kein Problem für die jungen Berglauf-Asse, die gemeinsam mit Melanie Doll gegen 14 weitere Nationalteams antreten und dabei für ein Mannschaftsresultat unter den besten sechs Landesvertretungen sorgen könnten.

erstellt von S. Arndt