Vanessa Grimm beendet HLV-Mehrkampf mit zweitbestem Resultat ihrer Karriere - bei "Halbzeit" noch auf Kurs 6000 Punkte

  06.07.2020    Leistungssport Wettkampfsport

Beim Einladungs-Mehrkampf des HLV stand eindeutig der Siebenkampf der Frauen im Mittelpunkt des Geschehens.

Gleich zum Auftakt des zweitägigen Kräftemessens zauberte Vanessa Grimm (Königsteiner LV) über die 100 Meter Hürden mit ganz  schnellen 13,99 Sekunden eine Top-Zeit und persönliche Bestzeit auf den Tartanbelag. Auch 1,73 Metern beim Hochsprung konnten sich sehen lassen, blieb Grimm doch hier nur eine Höhe unter ihrem Hausrekord. Gut auch die 13,91 Meter beim Kugelstoßen. Bei optimalen Bedingungen folgte dann das beste Resultat der Veranstaltung über 200 Meter. Die amtierende deutsche Meisterin im Hallen-Mehrkampf lieferte zum Ende des ersten Tages mit hervorragenden 24,13 Sekunden über 200 Meter eine weitere Bestmarke ab. „Das war wirklich sehr flott. Damit hatte Vanessa gegenüber ihrem besten Mehrkampf ein Plus von über 100 Punkten gesammelt und befindet sich auf Kurs zu ihrem ersten 6000er Mehrkampf“, freute sich Trainer Philipp Schlesinger über einen starken ersten Tag seines Schützlings.

Leider hakte es dann zu Beginn des Tages beim Weitsprung. Beim Einspringen passte es für die KLVlerin noch, ehe der erste Versuch „ohne Brett gesprungen“ im Bereich von 5,70 Metern gemessen wurde. Im zweiten Durchgang, der deutlich besser war, ging leider die rote Fahne hoch - ungültig. Beim dritten Sprung gelang dann zwar noch eine Steigerung auf 5,82 Meter, doch am Ende blieben hier reichlich Punkte auf der Strecke. Das Speerwerfen, hier arbeitet die Polizei-Kommissarin seit dem Winter mit HLV-Disziplincoach Francis Gross zusammen, wurde bei schwierigen Windverhältnissen mit soliden 41,05 Metern beendet. Die abschließenden 800 Meter spulte Vanessa dann in 2:2,05 Minuten ab und kam hier leider nicht an ihr normales Leistungsniveau ran. Am Ende sammelte Grimm in ihrem zweitbesten Siebenkampf 5892 Zähler, womit ihr der Sieg nicht zu nehmen war. „Der erste Tag war wirklich sehr stark. Besonders die Zeiten über die Hürden und 200 Meter waren klasse. Bei der DM in Vaterstätten ist Vanessa ja ganz sicher dabei. Bis dahin werden wir noch ein paar wenige Einzelstart absolvieren und sonst weiter intensiv im Training arbeiten. So haben wir im Vergleich zum Vorjahr bei den Anlaufkontrollen im Weitsprung noch Nachholbedarf“, analysiert HLV Mehrkampftrainer Schlesinger.

Den zweiten Platz im Stadion an der Hahnstraße sicherte sich Anna-Lena Obermaier (SWC Regensburg/5633 Punkte), die besonders im Speerwerfen (46,17 Meter) und mit einem Alleingang über 800 Meter (2:6,40 Minuten) gefiel. Durch Isabel Mayer (5574 Pkt.) ging auch der Bronzerang an eine SWC-Athletin. Als Vierte und Siegerin der U20 beendete Jenna Fee Feyerabend (TV Groß-Gerau) mit 5306 Zählern den Siebenkampf, damit ist auch sie ziemlich sicher bei der DM dabei und könnte hier unter die Top-Sechs kommen. Als Einzelleistungen brachte die frühere Hochsprung-Spezialistin 14,47 Sekunden (100 Meter Hürden), 1,70 Meter (Hochsprung), 12,37 Meter (Kugel), 26,23 Sekunden (200 Meter), 5,47 Meter (Weit), 38,95 Meter (Speer) sowie 2:26,50 Minuten (800 Meter) in die Wertung ein. Coach Schlesinger sah hier insgesamt einen leichten Aufwärtstrend und ein gesteigertes Niveau gegenüber Feyerabends Auftritt bei der Hallen-DM Anfang Februar in Leverkusen.

Bei der jüngeren U18 absolvierten Katharina Altlay (SG Enkheim/4488 Pkt.) sowie Emma Scholl (TSV Hessen Frankenberg/4380 Pkt.) einen Test zum Saisoneinstieg. Einen schönen Leistungssprung nach vorne machte im Neunkampf der Altersklasse M15 Friedrich Schulze (TV Gelnhausen), der sich gegenüber der DM in Mainz (2019) um gleich 693 Zähler auf 5376 Punkte steigern konnte. Der Nachwuchsmann aus der Barbarossa-Stadt gefiel unter anderem im Hochsprung (1,85 Meter) oder im Speerwerfen (52,79 Meter). Sein Vereinskollege Martin Kratz beendete den Zehnkampf der Männer mit 6416 Punkten. War aber in den letzten Disziplinen etwas gehandicapt, nachdem ihm beim Stabhochsprung der Stab unglücklich im Gesicht getroffen hatte. Luft nach oben gibt es noch bei U20-Sieger Tim Schneider (LG Wettenberg), der an beiden Tagen 5761 Zähler sammelte. In der jüngeren U18 setzte sich Björn Langer (LG Wettenberg) mit 6090 Punkten gegen Markus Wagenleitner (Königsteiner LV/5934 Punkte) durch. Beide Nachwuchskräfte müssen wohl aber nochmals ran, um an der Mehrkampf-DM in Bayern teilnehmen zu können. Wahrscheinlich wird hier die Qualifikation-Norm bei 6100 Zählern festgezurrt werden.

Der Wettkampf im Leistungszentrum an der Hahnstraße zeichnete sich durch eine rundum gelungene Organisation und motivierte Kampfrichter aus. Diverse kleine Änderungen, wie die kurzfristige Verlegung des Speerwurf-Anlaufes, wurden schnell und unkompliziert im Sinne „pro Athlet“ umgesetzt.   

erstellt von Text & Fotos: Jens Priedemuth