Nationale Sprintelite trifft sich zum Kräftemessen am Samstag in Wetzlar - Fans sind im Livestream über leichtathletik.de mit dabei

  17.07.2020    Leistungssport Wettkampfsport

Wetzlar ist am Samstag (18. Juli) der Treffpunkt für die nationale Sprint-Elite. Beim Meeting unter dem Namen „fast arms - fast legs“ geht in der Lahnstadt die absolute Spitzenklasse in den Startblock.

Die Idee zu einer solchen Veranstaltung („das könnte man ja mal machen“) hatte das ausrichtende Sprintteam Wetzlar, besser gesagt die Trainer des Vereins,  bereits während der DM 2018 in Nürnberg. Der dann ursprünglich anvisierte Termin im September 2019 war dann in einem engen Zeitfenster nach der DM in Berlin und der wenig später stattfindenden WM in Doha/QAT nicht realisierbar.

Nun ist es also soweit. Im schmucken städtischen Stadion, das bereits Austragungsort einiger deutscher Meisterschaften war, stehen am Samstag die Sprints im Fokus des Geschehens. Kein Wunder, hat man beim Ausrichter doch einige der besten deutschen Sprinter selbst im Verein. Die „fast arms“, also das Speerwerfen,  gehörten Dank enger persönlicher Kontakte zu Speerwurf-Bundestrainer Boris Obergföll von Anfang an zum geplanten Konzept.

Zum Vereinsmitglied der ersten Stunde gehört beim Sprintteam Lisa Mayer. Die Olympia-Teilnehmerin von Rio (dort 4. mit der Sprintstaffel) steht über beide Sprintstrecken in der Meldeliste. Für die Lokalmatadorin, sie trug in der Jugend das Trikot der LG Langgöns-Oberkleen, wären es die ersten Freiluft-Einzelstarts nach fast drei Jahren. Mayer trifft auf der kurzen Sprintstrecke unter anderem auf Shooting-Star Lisa Marie Kwayie (Neuköllner SF/bisher 11,26 sec.). Mit von der Partie sind unter anderem auch Rebekka Haase (Sprintteam Wetzlar), Laura Müller (LC Rehlingen) oder Yasmin Kwando (LC Paderborn). Über 200 Meter wird dieses Quintett noch durch Jessica-Bianca Wessolly (MTG Mannheim) ergänzt. Ihre Teamkollegin Nadine Gonska trifft auf der Stadionrunde auf Ruth Sophia Spellmeyer (VfL Oldenburg) und die Jahresbeste Corinna Schwab (LG Telis Finanz Regensburg).

Bei den Männern reist „Altmeister“ Julian Reus (LAC Erfurt Top-Team) mit einer Zeit von 10,24 Sekunden an. Der deutsche Rekordler wird von Almas Deniz (VfL Wolfsburg/ebenfalls 10,24 sec.) und Philipp Trutenat (TV Wattenscheid/bisher 10,27 sec.) gejagt werden. Das Sprintteam Wetzlar schickt ein Trio in die Vorläufe, das vom deutschen Meister Michael Pohl angeführt wird. Hinzu kommen noch Elias Goer und Yanic Berthes. Über 200 Meter werden Goer (Vize-Europameister U20) und Pohl erneut ihre Spikes schnüren. Hier wären noch Robin Erewa (TVW) und Patrick Domogala (MTG) zu nennen. Die 400 Meter werden von Marvin Schlegel (LAC Erdgas Chemnitz) und Manuel Sanders (LG Olympia Dortmund) angeführt. Top auch die Besetzung über 400 Meter Hürden mit dem deutschen Meister Constantin Preis (VfL Sindelfingen). Joshua Abuaku (LG Eintracht Frankfurt), der in Luzern einen guten Saisoneinstieg hatte, will in Wetzlar eine neue Jahresbestzeit abliefern.

Zwölf Technikerinnen werden am Samstag den Speer in die Hand nehmen. Hier wird Annika Marie Fuchs (SC Potsdam), WM-Teilnehmerin von Doha, ganz vorne erwartet. Mit dabei auch Jana Marie Lowka (LG Eintracht Frankfurt), die vor ein paar Tagen in Halle einen Hessenrekord in der U23 aufstellte.

„Vor rund sechs Wochen haben wir das finale Konzept für das Meeting dann endgültig auf die Schiene gebracht und bei den entsprechenden Stellen eingereicht. Ursprünglich gab es ja noch die Zahl von maximal 100 Beteiligten, mittlerweile sind 250 erlaubt. Durch diese und andere Lockerungen haben wir unser Konzept immer wieder angepasst. Das war schon ein ziemlich heftiger administrativer Aufwand. Es war schon beeindruckend wie bei uns im Verein alle mit angepackt und sich irgendwie mit eingebracht haben. Das war echtes Teamwork“, so Corinna Cochet-Lindemann, die 1. Vorsitzende vom Sprintteam Wetzlar.

Für das Meeting stehen 165 Teilnehmer in der Meldeliste. Überwiegend Bundeskader-Athleten oder Läufer bzw. Werfer die von den entsprechenden Bundes- und Landestrainern vorgeschlagen wurden. Dabeisein wäre zweifelsfrei auch ein Leckerbissen für alle Leichtathletik-Fans gewesen. In enger Zusammenarbeit mit der Stadt Wetzlar wurde jedoch vereinbart, dass wegen der angeordneten Corona-Schutzmaßnahmen keine Zuschauer zugelassen werden.  „Die Gesundheit der Athleten und aller anderen Beteiligten steht natürlich im Vordergrund. Das Interesse war groß und wir bewegten uns auf einem schmalen Grat. Letztendlich haben aber nur jene Personen Zutritt, die sich im Vorfeld akkreditiert haben. Und dieser Personenkreis ist überschaubar“, bestätigt Cochet-Lindemann.

Alle Fans der Leichtathletik können in Wetzlar aber trotzdem dabei sein. Möglich macht das ein Livestream, der mit dem Beginn des ersten Wettbewerbs um 14.00 Uhr bis zum Ende der Veranstaltung auf Leichtathletik.de zu sehen sein wird.

erstellt von Text & Fotos: Jens Priedemuth