Laura Hottenrott und Ilyas Osman glänzen mit Top-Zeiten beim "10k Invitational" Rennen in Berlin - auch die alle weiteren hessischen Langstreckler pulverisieren gleich zum Jahresauftakt ihre Bestzeiten über die 10 Kilometer

  11.03.2021    Leistungssport Wettkampfsport

Absolute Top-Zeiten gab es beim „Berlin 10k Invitational“. Bei dem Straßenlauf in der Bundeshauptstadt setzten auch diverse Hessen ein sportliches Ausrufezeichen. Fangen wir mit dem A-Lauf der Frauen an. Die erst 22-Jährige Miriam Dattke (LG Telis Finanz Regensburg) stürmte als Siegerin mit der neuen persönlichen Bestzeit von 31:38 Minuten ins Ziel und setzte sich damit an die Spitze der Weltjahresbestenliste. Die wurde bisher von Lisa Weightman (AUS) angeführt, die Ende Februar in Brighton mit 31:50 Minuten gestoppt wurde. Als Zweite von Berlin hatte Bojana Bjeljac (Dinamo Zrinjenac) schon einen größeren Rückstand, konnte mit 32:12 Minuten aber einen neuen Landesrekord für Kroatien bejubeln. Das Podium komplettierte eine Hessin. Laura Hottenrott vom PSV Grün-Weiß Kassel steigerte sich auf der flachen Wendepunktstrecke auf tolle 32:13 Minuten, steigerte ihren Haurekord dabei um 55 Sekunden und findet sich damit im aktuellen World-Ranking auf Position vier wieder.

Im A-Rennen der Männer trug sich Samuel Fitwi (LG Vulkaneifel) nach glatten 28 Minuten in die Siegerliste ein und setzte sich damit hauchdünn gegen Simon Boch (LG Telis Finanz Regensburg/28:01 min.) durch. Lediglich zwei Sekunden dahinter war auch Ilyas Osman (TV Waldstraße Wiesbaden) im Ziel. Der Schützling von Coach Günter Jung verbesserte sich um gleich 41 Sekunden und hat nun eine Zeit mit einer 27 vor dem Doppelpunkt in Sichtweite.

Die beste Zeit des Tages gab es dann aber im C-Lauf. Favorit Daniel Simiu Ebenyo verpasste seinen Start im A-Rennen. Der Kenianer ließ erwartungsgemäß nichts anbrennen, hatte am Ende über zwei Minuten Vorsprung und lieferte im Alleingang  bärenstarke 27:50 Minuten ab. Damit war Abe Gashahun (ETH) seine Führung in der Weltjahresbestenliste los, die er am 10. Januar mit 28:20 Minuten in Addis Abeba aufgestellt hatte.

Im C-Lauf mit von der Partie war auch Sebastian Hauf (TV Trebur), der seit einem halben Jahr zur Trainingsgruppe des TV Waldstraße Wiesbaden gehört. Das neue Umfeld zahlte sich anscheinend aus, denn Hauf verbesserte seine bisherige Bestmarke um satte 1:15 Minuten auf nun 30:35 Minuten (5.). Als Achter des B-Laufes trat Alexander Hirschhäuser die Heimreise nach Hessen an. Der Routinier in den Farben des ASC Breidenbach hatte trotz der frischen Temperaturen von lediglich drei Grad nach 29:40 Minuten ebenfalls eine neue „PB“ im Gepäck und steigerte sich um 54 Sekunden. Sein Teamkollege Lorenz Rau zeigte als Sieger des D-Rennen mit 30:53 Minuten ein tolles Debüt auf der 10-Kilometer-Distanz. Anas Belfqih (TV Waldstraße Wiesbaden) gehört noch der Altersklasse U20 an und machte mit einem Plus von 57 Sekunden ebenfalls einen großen Leistungssprung. Der Youngster aus der Landeshauptstadt wurde Sechster und ist nun bei 32:03 Minuten angekommen.

Auf dem Kurs im Südosten von Berlin gingen in sechs Rennen unter Ausschluss der Öffentlichkeit insgesamt rund 100 Langstreckler aus zehn Nationen an den Start. Mitorganisator Christoph Kopp, er ist beim Frankfurt-Marathon für das Elitefeld verantwortlich, erhielt trotz eines aufwendigen Hygiene-Konzeptes erst wenige Tage vor dem angemeldeten Termin das „OK“ von den zuständigen Behörden. Lediglich Profisportler und Kaderathleten durften auf Einladung in Berlin ihre Laufschuhe schnüren. Sie und auch alle Trainer mussten sich, ähnlich wie bei Wettkämpfen des HLV, zuvor einem Corona-Test unterziehen.

erstellt von Text & Foto: Jens Priedemuth